Urbach ist unsere Heimat. Heimat ist dort, wo man sich zuhause fühlt. Millionen von Menschen sind aus ihrer Heimat vertrieben, haben sie verlassen oder können nicht mehr dorthin zurück. Zu den Geflüchteten zählen in Urbach 340 Menschen. Das Ziel, Geflüchtete so weit wie möglich dezentral unterzubringen, wurde auch im Jahre 2023 weiterverfolgt. Dies ist der große Verdienst des Teams im Rathaus, das sich um die Geflüchteten kümmert. Den Urbacherinnen und Urbachern, die ihren Wohnraum für Geflüchtete zur Verfügung stellen, gebührt Dank. Sie bieten den Geflüchteten ein Stück Sicherheit und Normalität.
Im Gemeinderat stand zur Abstimmung: „Der Gemeinderat bekräftigt, dass bei der Unterbringung, Versorgung und Integration (von Flüchtlingen) vor Ort die Belastungsgrenze erreicht ist.“ Wir haben einen Änderungsantrag gestellt und vorgeschlagen, den Text wie folgt zu ändern: „Für eine erfolgreiche Integration fehlen Wohnraum, Personal, finanzielle Mittel und niederschwellige Angebote wie Sprachkurse etc.“. Unsere Begründung ist, dass die Zahl der Flüchtlinge steigen wird, ob wir es wollen, oder nicht. Mit unserem Änderungsantrag blieben wir mit drei grünen Stimmen im Gemeinderat allein.
Urbach ist ein Ort, an dem sich Familien wohlfühlen sollen. Das erfordert eine erfolgreiche und vorausschauende Kommunalpolitik zum Thema Kinderbetreuung. Wir haben uns für einen Neubau zwischen Atriumschule und dem bereits bestehenden Kinderhaus Drosselweg ausgesprochen. Dies wäre der Start in eine Zeit, in der nach dem Neubau die bestehenden neun Kindergärten sukzessive modernisiert oder im Einzelfall geschlossen werden. Ziel ist es, den Kindern eine verlässliche und qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten. Die Eltern, Erzieher und Erzieherinnen profitieren ebenso. Ein Neubau am Drosselweg war über viele Monate im Gemeinderat Konsens. Es kam durch einen Antrag aus dem Gemeinderat anders. Es wird deshalb ein weiteres Jahr vergehen, bis eine tragfähige Entscheidung für den endgültigen Standort für einen Neubau feststeht. Das ist bedauerlich.
Der Bürgerentscheid Schraienwiesen ging zugunsten der Befürworterinnen und Befürworter des Gewerbegebiets aus. Der Lenkungskreis, der den Bürgerdialog vorbereitet, hat bereits einmal getagt. Die Befriedung des Streits in der Bevölkerung und eine sachliche Einschätzung des nachhaltig Machbaren sind aus unserer Sicht das Ziel des Bürgerdialogs. Am allerwichtigsten bleibt, das Vertrauen der Enttäuschten zurückzugewinnen. Denn es wundert uns nicht, dass manche Wählerinnen oder Wähler des Bürgerentscheids im wahrsten Sinne des Wortes enttäuscht sind. Sie sehen jetzt klar, dass man die Schraienwiesen für Weiterentwicklungen von Firmen wie Dungs nicht unbedingt braucht.
Wir wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Beginn des Neuen Jahres!
Fraktion GRÜNE
Ulrike Brax-Landwehr
Jürgen Hieber
Burkhard Nagel