Das ehrenamtliche Engagement ist nicht erst seit Beginn der Pandemie in einer Krise. Das erfahren die Bürgerinnen und Bürger in vielen Städten und Gemeinden. In Vereinen, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Initiativen finden sich immer weniger Menschen, die ehrenamtliche Aufgaben, geschweige denn Führungsaufgaben übernehmen wollen. Das liegt nicht nur an der immer komplexer werdenden Bürokratie und Organisation von Vereinen. Es liegt auch daran, dass sich die öffentliche Hand, der Staat, das Land, die Städte und Kommunen nicht professionell oder intensiv genug um die ehrenamtliche Arbeit kümmern.
Das Hauptamt, das heißt die Verwaltungen der Kommunen dürfen sich nicht nur auf die Ehrenamtlichen verlassen, sondern müssen ihnen mit Rat, Tat und Geld zur Seite stehen. Anders herum darf das Ehrenamt die Kommunen nicht hängen lassen. Eine Kommune ohne den Einsatz der Ehrenamtlichen ist eine sterile, um nicht zu sagen tote Kommune. Geschichtsverein, Gewerbeverein, Flüchtlingshilfe, … es gibt in Urbach genug Beispiele dafür, dass ohne den aktiven Schulterschluss zwischen Hauptamt (Verwaltung) und Ehrenamt wenig oder nichts mehr geht. Es braucht, wie in anderen Bereichen auch, „Behutsamkeit, Zeit, Orte, geklärte Kontexte und den direkten, gesellschaftlich und institutionell geförderten Kontakt, die Gelegenheit zur vertiefenden Kooperation“, schrieb die ZEIT, 06.02.2020.