Mehr Menschen in Urbach als wir denken, brauchen Wohnraum, den ihnen die Gemeindeverwaltung zur Verfügung stellt. Es sind Menschen, die sonst keinen Wohnung finden oder sich ihn nicht leisten können. Darunter sind Flüchtlinge, die Urbach vom Landratsamt zur Unterbringung zugewiesen bekommt und Menschen in finanziellen oder sozialen Nöten. In den vergangenen Jahren ist eine kritische Situation entstanden, die bei Einwohnerinnen und Einwohnern, in der Gemeindeverwaltung und im Gemeinderat Fragen zum solidarischen und fairen Zusammenleben aufwirft. Es ist nicht leicht, Antworten zu finden. Was wir auf jeden Fall brauchen sind Organisationen, Geld und Menschen mit gutem Willen.
Der Gemeindeverwaltung ist es in den vergangenen Jahren gelungen, den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner Urbachs so gerecht zu werden, dass es keine Auswüchse an Gewalt oder Unfrieden gab. Die Arbeit der im Jahr 2016 von allen Fraktionen des Gemeinderats gemeinsam beantragten und von der Verwaltung eingestellten Person für das Integrationsmanagement und die praktische und unkomplizierte Integrationsarbeit der Gemeindeverwaltung waren und sind die Grundlage für diese passable Lage.
In sechs Häusern, die der Gemeinde gehören und sechs angemieteten Wohnungen betreut die Gemeindeverwaltung 110 Menschen. Darunter sind 25 Personen, die in den Containern in der Austraße wohnen, hinter dem Bauhof zu den Bahngleisen hin. Diese Container wurden im Jahr 2015 vom Landratsamt aufgebaut, als übergangsweise Gemeinschaftsunterkunft für neu ankommende Flüchtlinge. Als das Landratsamt die Container nicht mehr benötigte, hat sie die Gemeindeverwaltung gekauft und nutzt sie als dauerhaften Wohnraum. Besser wäre es, wenn die Eigentümerinnen und Eigentümer der ca. 30-40 leer stehenden Wohnungen oder Häuser in Urbach ihren freien Wohnraum an die Gemeinde vermieten würden; die Gemeinde würde sogar eine einmalige Prämie für das Vermietungsangebot bezahlen. Dann wäre die Gemeinde nicht unter Druck, einen Neubau zu errichten, wie im Neumühleweg geplant. Dort stehen bisher zwei Baracken, die als Obdachlosenwohnungen dienen.
Wir brauchen den Neubau dringend. Die Gemeindeverwaltung hat kein günstigeres eigenes Grundstück, um Wohnungen für Menschen zu schaffen, die sonst keinen Wohnraum finden oder sich ihn nicht leisten können. Wer einmal seine Wohnung, Arbeit, sein Land oder seine Freundinnen und Freunde aufgeben musste um ganz woanders neu anzufangen, weiß was es bedeutet Angst auszuhalten, neue Kontakte zu knüpfen, die Sprache anzupassen, eine Unterkunft zu suchen oder Arbeit zu finden um dann Jahr für Jahr besser zurechtzukommen. Integration ist ein langer Weg. Wohnraum suchen oder anbieten, finden oder vermieten gehört dazu.
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